Das Stammhaus an der Schloßstraße 357, ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus, das 1604 erstmals urkundlich erwähnt wird, ist in seiner Bauweise sehr markant.
Am Heerweg nach Wesel gelegen, diente es dem spanischen Oberst La Valotta und dem Obristen Martin Schenk von Nideggen als Herberge. Heute ist darin ein Restaurant ansässig.
Aus der Denkmalliste der Stadt Essen:
Bei diesem Gebäude handelt es sich um ein zweigeschossiges Fachwerkhaus, das in seiner Struktur mit den symmetrisch angeordneten geschosshohen Windstreben und in der Grundrißdisposition nach Art der Wohn-/Stallgebäude im niederbergisch-westfälischen Grenzbereich erbaut worden war.
Der dreizonig aufgebaute Grundriß hatte im Westen den Stallteil auf dessen Tenne ein großes Einfahrtstor im Wirtschaftsgiebel führte. In der Mittelzone lag der Herdraum, mit einer etwa in der Mitte der Trauffassade liegenden Einganstür.
Daran schloß sich im Osten der Wohnteil an, unter den sich über die ganze Gebäudebreite ein Gewölbekeller erstreckte. Die Fenster sind regelmäßig über die Fassade verteilt und das Dach mit zwei Fledermausgauben aufgelockert.
Das Haus wird als sogenanntes Rodtehuis erstmals 1604 urkundlich erwähnt. Das Haus nahm eine wichtige Position im mittelalterlichen Wegesystem zwischen Ruhr und Emscher ein. Von hieraus erfolgte die Anbindung der alten Heerstraße nach Wesel an den Hellweg.
Seine überörtliche Bedeutung verdankt das Haus aber wohl seiner günstigen Lage: Es wurde bekannt als Herberge und Gaststätte und diente im spanisch-niederländischen Krieg z.B. dem spanischen Oberst La Valotta und dem in niederländischen Diensten kämpfenden Obristen Martin Schenk von Nideggen als Quartier.
Das Haus Überliefert in Lage, Erscheinungsform, Ausstattung und Grundrißposition das historisch bedeutende Rodtehuis. Von der historischen Bausubstanz erhalten ist der tonnengewölbte Keller, der im Fundamentbereich aus Naturstein gemauert ist, während die Gewölbe mit großen, aus vorindustrieller Zeit stammenden Ziegelsteinen erstellt sind, Der Keller ist der älteste Teil des Hauses und geht vermutlich noch auf die Zeit vor 1890 zurück. Der Fachwerkbau des frühen 19. Jhs. ist in den Decken- und Dachbalken sowie in der Trennwand zwischen dem ehemaligen Stallteil und dem Herdraum erhalten.
Hier zeigen sich im Dachbereich noch die urtümlichen durchgezapften (Ankerschloß) und eingehälsten Holzverbindungen. Der dreizonige Grundrißaufbau ist nach wie vor erkennbar. Historisch bedeutend ist auch die von 1910/34 stammende Ausstattung der Gasträume, die sich in seltener Vollständigkeit erhalten hat.
Für die Erhaltung des Gebäudes sprechen volkskundliche, städtebauliche und wissenschaftliche, besonders ortsgeschichtliche und architekturhistorische Gründe, da das Gebäude die haustypologisch und volkskundlich interessante Verbindung von Bauernhaus und Gasthaus dokumentiert.
Es zeigt außerdem einen ortsgeschichtlichen, bedeutenden Ort einer wichtigen Wegegabelung und tradiert in der Gestaltung der Gasträume die Gemarkung
zeitspezifischen Vorstellungen gastlicher Behaglichkeit.