Bürger- und Verkehrsverein Essen-Frintrop 1922 e.V.
Bürger- und Verkehrsverein Essen-Frintrop 1922 e.V.

Chronik des BVV (Kurzfassung)

Gründung

Gegründet wurde der Bürger- und Verkehrsverein bereits im Jahre 1922. Wir können also schon auf eine mehr als 90jährige Tradition zurückblicken.

Man muß sich vielleicht einmal etwas in die damalige Zeit zurückversetzen, um einen Eindruck davon zu erhalten, warum es zur Gründung dieses Vorortvereines kam:

 

1922 war die Zeit zwischen den beiden schrecklichen Weltkriegen.
Borbeck war bereits seit 1915 nach Essen eingemeindet, weil die Firma Krupp einen direkten Essener Zugang zum gerade fertiggestellten Rhein-Herne-Kanal haben wollte, der ihr durch die größte preußische Landgemeinde Borbeck versperrt wurde. Teile von Frintrop und Borbeck wurden hierbei der heutigen Großstadt Oberhausen zugeordnet. Andere Teile kamen nach Essen. Hierzu gehörte auch der heutige Stadtteil Essen-Frintrop.
Die am 11. Januar 1923 beginnenende Besetzung des Ruhrgebietes durch belgische und französische Truppen stand noch bevor. Die Verschlechterung der Wirtschaftslage und damit eine steigende Zahl von Arbeitslosen und Wohlfahrtsempfängern machte sich in Frintrop durch die Schließung des Sammelbahnhofes Frintrop im Jahre 1926 bemerkbar.

Keine sehr zuversichtliche Zeit also, als sich der Bürger- und Verkehrsverein Frintrop bildete.

Warum er sich bildete, ist uns überliefert. So schrieb die „Essener Volkszeitung" in ihrer Ausgabe vom 28. Oktober 1922: „Eine Anzahl Einwohner von Frintrop, denen das Wohl und Wehe ihrer engeren Heimat sehr am Herzen liegt, traten in den letzten Tagen zusammen und gründeten den Verkehrsverein Essen-Frintrop. Der Verein bezweckt die Förderung des Verkehrs, des Handels und der Wohlfahrt in Frintrop und näheren Umgebung sowie die Belebung und Verbreitung des Interesses für diesen Stadtteil bei allen Behörden und in sonstigen weitesten Kreisen. Dieser Zweck soll unter Ausschluss jeder politischen und religiösen Bestrebung in gemeinsamer Tätigkeit mit Behörden, anderen Vereinen, Gesellschaften und Privatpersonen erreicht werden durch Hinwirken auf Verkehrserleichterungen jeder Art, auf Verbesserungen aller öffentlichen Einrichtungen, auf Besei-tigung etwaiger Missstände im öffentlichen Leben, auf Entste-hung neuer Unternehmungen geschäftlicher und gemeinnütziger Art, die geeignet sind, die Einwohnerzahl und das Ansehen des Stadtteiles zu heben, auf Verbesserung des Ortsbildes, Verschönerung der Straßen und öffentlichen Plätze..."


Als 1. Vorsitzender fungierte bei Vereinsgründung der 62jährige Hermann Koehne, ein bekannter Frintroper Bauunternehmer, der auch in zahlreichen anderen Orts- und kirchlichen Vereinen ehrenamtliche Tätigkeit wahrnahm.
Der bekannte Ortschronist Karl Senk stellte auch fest, dass Hermann Köhne am 5. Oktober 1937 verstarb. In einer Zeitungsmeldung vom 10. Oktober 1937 wurde festgehalten, dass sich Hermann Koehne als Vorsitzender bis zur Auflösung des Verkehrsvereines Frintrop durch die Nazis nachhaltig tatkräftig für die wirtschaftlichen und verkehrspolitischen Belange des Ortsvereines eingesetzt hat.
Vermutlich ist der Verein 1934 eingestellt worden, als der flächendeckende Zugriff des NS-Regimes sich auf das Vereins- und Verbandwesen auswirkte. Ziel war es, dass sich die Vereine und Verbände der NS-Gliederung anschlossen und somit ihre demokratisch gewählten Vereinsführungen aufgeben sollten.

Bereits 1949, also vier Jahre nach Beendigung des grausamen Völkerschlachtens, leitete Gerhard Werkhausen die Neugründung des Bürger- und Verkehrsvereines Frintrop ein. Er stellte durch seinen langjährigen Vorsitz eine erste Kontinuität sicher, die durch Hermann Josef Knotte, der dreißig Jahre lang die Geschicke des Vereines lenkte, und Herbert Schlotmann, Vorsitzender von 1995 bis 2012, noch ausgebaut werden konnte. Auch Peter Berndt, Vorsitzender von 2012 bis 2023, zeugte mit seiner langen Amtszeit von Kontinuität. 
 

Der Bürger- und Verkehrsverein war über diesen langen Zeitraum hinweg längst zu einer Institution geworden.
Zur Institution wurden dann auch zahlreiche Veranstaltungen, die den Frintroper Bürgern und auch uns von der Vorstandschaft längst auch schon zu einer Frintroper Tradition geworden sind.

 

Die erste Seniorenfahrt fand am 13. September 1966 statt und führte damals nach Rumeln im Kreise Moers. Seither werden jedes Jahr zwischen 100 und 150 Senioren zu einem gemütlichen Nachmittag und zur "Fahrt ins Blaue" eingeladen.

Der Martinszug, der ebenfalls erstmalig 1966 stattfand: mit fast durchgehend 5.000 Teilnehmern einer der größten, wenn nicht sogar der größte Martinszug in der Region. Parallel hierzu die Martinsverlosung, die den finanziellen Grundstock für die jährliche Seniorenfahrt und zahlreiche andere Veranstaltungen schafft.

Das festliche Weihnachtskonzert in der Frintroper St. Josefs-Kirche. Jahr für Jahr ausverkauft. Von hoher künstlerischer Qualität und trotzdem sehr volksnah.

Bereits mehrfache Auftritte des Bukarester Madrigalchores in der Frintroper St. Josef-Kirche vor Hunderten von begeisterten Zuschauern.

Eine Zeit lang organieriten wir auch Platzkonzerte an verschiedenen Stellen in Frintrop oder Frühkonzerte anlässlich der Schützenfeste.

 

Neben einem kulturellen Angebot und der Pflege des Heimatgedankens und des heimatlichen Brauchtums, hat es sich der Verein aber auch zur Aufgabe gemacht, die Interessen der Frintroper Bürgerschaft und der zahlreichen Ortsvereine, ob kirchlich oder weltlich, mit dem Essener Rat oder der Borbecker Bezirksvertretung und der Stadtverwaltung zu koordinieren. Und dieses in einer Form, die die Überparteilichkeit des Bürger- und Verkehrsvereines herausstellt.

Die Vergangenheit hat hierbei bewiesen, daß man sich nicht nur auf die Grenzen des Frintroper Raumes bezieht, sondern wenn nötig, auch anderen Leuten „in die Töpfe guckt".

 

Egal, was immer in und um Frintrop los war, der Bürger- und Verkehrsverein konnte sich als verläßlicher Partner in beinahe jedes Arrangement einbringen. Die parteipolitische Unabhängigkeit, die der Bürger- und Verkehrsverein auch in seiner Satzung verankert hat, trug immer wieder dazu bei, dass auf vielen Bürgerversammlungen in Bereichen, die die Frintroper Bürgerschaft in hohem Maße interessierten, gerade dieser Verein zu einem beruhigenden und ausgleichenden Pol wurde. Oft wurden aber auch ortspolitische Themen durch den Bürger- und Verkehrsverein erst zur Schau gestellt, um hinterher eine faire Diskussion zu gewährleisten.

 

Frintroper können sich noch an einige Themen aus der Vergangenheit erinnern?

  • 1964 wurde ein Bürgerumzug in Frintrop initiiert. Mehr als 40.000 Zuschauer säumten die Straßenränder. Die größte Veranstaltung, die Frintrop bisher gesehen hatte.
  • 1965 banden sich die Frintroper aktiv in die Bebauungspläne ein. 2000 Wohnungen für 7000 neue Bürger Frintrops umfaßte das Sanierungsprogramm.
  • Die Autobahn „Ostfriesenspieß" (heutige A31) sollte vor vier Jahrzehnten durch unser schönes Hexbachtal und den inzwischen naturierten Läpkes Mühlenbach geführt werden. Zahlreiche Bürgerversammlungen und andere Aktionen trugen zweifelsohne dazu bei, dass diese herrlichen Naherholungsgebiete dem Frintroper Bürger erhalten blieben.
  • 1969 schafften die Stadtwerke Oberhausen ihre Straßenbahnen ab. Eine direkte Verbindung zwischen Essen und Oberhausen via Frintrop gab es nicht mehr. Der BVV setzte sich dafür ein, daß adäquate Ersatzmöglichkeiten geschaffen wurden.
  • Ebenfalls 1969 fanden die Feierlichkeiten zum 1.100jährigen Bestehen des Ortsteiles Borbeck statt. Am großen Festumzug nahm der Frintroper Bürger- und Verkehrsverein zusammen mit anderen Frintroper Vereinen teil. Die Koordination lag bei unserem Verein in bewährten Händen.
  • 1972 wurde in Frintrop sozusagen „der Wald gefegt": 150 Frintroper folgten dem Aufruf des Verkehrsvereines und reinigten Grünflächen, Wanderwege und Waldflächen.
  • 1997/98 entbrandeten heftigste Diskussion, da die Nachbarstadt Oberhausen einen Flughafenneubau direkt neben dem CentrO plante.
  • Hilfe zur Erhaltung bauhistorischer Gebäude wie z. B. des Stammhauses, das der Abrißbirne zum Opfer fallen sollte. Heute ist dieses für Frintrop so geschichtsträchtige Gebäude geschützt.
  • Einbringung einer Vielzahl von Vorschlägen in die einschlägigen Ortsparlamente und hierdurch eine Verbesserung der Lebens- und Wohnkultur.
  • 2001 brachte man sich in die Diskussion um die Bebauung des Bereiches Donnerberg/Schildberg ein und unterstützte die Bürgerinitiative, die sich zur Verhinderung dieser Maßnahme gebildet hatte.
  • 2010 kamen die langjährigen Bemühungen um eine Verkehrsberuhigung in den Bereichen Donnerberg / Schildberg durch einen Beschluss der Bezirksvertretung Borbeck endlich auch in Fluß. Inzwischen sind sie durch Anwohnerklagen wieder zum Stocken gekommen.
  • 2011 wäre aufgrund der katastrophalen Ereignisse auf der Loveparade 2010 in Duisburg fast der traditionelle Martinszug ausgefallen. Zu hoch waren die Sicherheitsauflagen der Behörde. Mit viel Arbeit und vielen Helfern konnte der Fortbestand aber dennoch gesicht werden.

Das vorher Gesagte ist aber nur ein kleiner Auszug dessen, was man für Frintrop und seine Bürger tun konnte.

Dieses Wiederaufstehen des Frintroper Vereines für den Bürger ist aber zweifelsohne einer kleinen Gruppe von Leuten zuzuordnen, die Hermann Josef Knotte 1964 für die Sache begeistern konnte und die über Jahrzehnte hinweg den Grundstock für die erfolgreiche Arbeit des Bürger- und Verkehrsvereines Essen-Frintrop bis zum heutigen Tage hinlegen konnten.

 

Heute stehen wir wieder an einem Scheidepunkt, denn wir suchen dringend junge Mitstreiterinnen und Mitstreiter, die die Arbeit für unseren wunderschönen Ortsteil Frintrop unterstützen. 

Es wäre schön, wenn sich auf diesem Wege Frintroper und Bedingrader finden würden, die unsere Arbeit unterstützen.

 

PLZ Suche auf onlinestreet.de

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Markt an der St. Josef-Kirche

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ab 11 Uhr
„Willst Du mit mir gehen?“ - halb- bis einstündiger Spaziergang durch den Stadtteil für Senioren. Treffpunkt: Pfarrheim St. Josef, Schlenterstraße

jeden Mittwoch

ab 11 Uhr
„Willst Du mit mir gehen?“ - halb- bis einstündiger Spaziergang durch den Stadtteil für Senioren. Treffpunkt: Papst Leo-Haus, Unterstraße 93

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